1.) Nachahmen.
Die Kinder fassen sich an den Händen und bewegen sich im Kreis herum, während
sie ein Lied singen. Darauf bleiben alle stehen, lassen die Hände los, und
machen die Bewegung nach, die von einem in der Mitte des Kreises Stehenden
vorgemacht wird. Diese Bewegung muss eine Lachen erregende sein, z.B. mit dem
Kopfe, dem Bein, der Hand wackeln, an Nase, Mund oder Ohren greifen u.s.w.
Nach jeder Bewegung drehen sich die Kinder wieder im Kreis und wiederholen dabei
das Lied.
2.) Adam hatte sieben Söhne.
Das Spiel ist ebenso wie das vorige, nur das dabei gesungene Lied ist ein
anderes, nämlich:
„Adam hatte sieben Söhne,
sieben Söhne hatte Adam,
sie aßen nicht und tranken nicht,
sie sahen einander ins Angesicht,
sie machten’s alle –so!“
3.) Vater Abraham.
Ein Kind setzt sich auf einen Stuhl, während die übrigen um dasselbe einen
Kreis bilden. Das sitzende Kind stellt den Vater Abraham vor. Die Kinder treten
nun der Reihe nach vor ihn hin, fassen ihn leicht mit der Hand am Kinn und
sprechen:
„Vater Abraham, ich fasse dich bei deinem Bart,
und wenn du mich siehst lachen,
so will ich mich an deine Stelle machen!“
Vater Abraham, der mit umgestülpter Mütze oder sonst auf drollige
Weise aufgeputzt dasitzt, wendet nun seine ganze Kunst im Gesichterschneiden und
in Scherzen, umd den vor ihm Stehenden zum lachen zu bringen. Bei wem ihm dies
glückt, der muss an seine Stelle als Vater Abraham.
4.) Der arme Mann.
Auf Pappendeckel wird in Lebensgröße ein Mann gemalt, welcher den Hut
in der Hand hält, als ob er um eine Gabe betteln wollte. Der Hut hat eine Öffnung,
hinter welcher ein Säckchen aus Leinwand befestigt ist. Aus einer durch ein
ziel bestimmten Entfernung werfen die Kinder mit dem Balle nach der Öffnung.
Wem es gelingt, den Ball in den Hut zu werfen, erhält einen Preis.
5.) Der Strohmann.
Ein Strohmann, dessen rechte Hand ausgestreckt und dessen linke in Hüftstütz
ist, hängt frei an zwei Fäden, die an der rechten und linken Seite des Kopfes
befestigt sind. Mit verbundenen Augen stellt sich ein Kind, etwa vier Schritte
entfernt, vor dem Strohmann auf. Nachdem es drei Schritte gegen den Strohmann
gemacht hat, versucht es mit einem Stäbchen, das ihm vorher in die Hand gegeben
wurde, in die Öffnung des gestützten Armes zu stoßen. Gelingt es ihm, so erhält
es einen Preis. Stößt es mit dem Stäbchen an den untergestemmten linken Arm,
so gerät der Strohmann in eine seitliche Drehung und wird mit dem
ausgestreckten rechten Arm dem Kinde einen Schlag versetzen.
6.) Lotterie.
Dieses Spiel gewährt bei Ausflügen den Schülern großes Interesse.
Vorausgesetzt, dass der Lehrer durch die Erlaubnis der Eltern in die Lage kommt,
Gewinne anzukaufen, ist das Spiel leicht durchzuführen.
In einer Schachtel oder einem Korb sind eine Anzahl zusammengerollter
Papierstreifen enthalten. Jedes Kind zieht ein solches Los und erhält als Preis
den darauf verzeichneten Gewinn, oder geht, wenn der Streifen unbeschrieben ist,
leer aus.
7.) Schenken und Einlogieren.
Die Spielenden sitzen in einem Kreis. Jeder schenkt seinem Nachbar nach der
rechten Seite hin einen Gegenstand, indem er ihm dessen Namen leise ins Ohr
sagt. Nach der linken Seite hin sagt jeder seinem Nachbar leise den Ort ins Ohr,
wo der Gegenstand wohnen oder logieren soll. Zum Schluss teilt jeder dem
erhaltenen Gegenstand und den ihm angewiesenen Ort der Gesellschaft mit. Es
ergeben sich bei diesem Spiel oft sehr komische Zusammenstellungen. So Z.B. hat
einer einen Krapfen in einem Blumentopfe, ein anderer eine Rose auf dem Teller
u.s.w. erhalten.
8.) Das Zeichnen mit verbundenen Augen.
Einer der Mitspielenden unternimmt es, mit verbundenen Augen irgend eine
Figur zu zeichnen, z.B. einen Soldaten zu Pferde, aber nicht in einem Zug,
sondern so, dass er, wenn er z. B. an dem Kopf des Reiters zeichnet und ein
anderer ruft: „den Kopf des Pferdes“, sogleich zu diesem übergehen muss.
Die ungeschickten Figuren, die der Zeichner auf diese Weise zeichnet, bieten
reichlichen Stoff zum Lachen.
9.) Die Deklamation zu Zweien.
Einer von der Gesellschaft setzt sich auf einen Stuhl, auf seinen Schoß ein
anderer, welcher irgend ein ernsthaftes oder komisches Stück deklamiert, dabei
aber die Arme unbeweglich herabhängen lässt, oder dadurch verbirgt, dass er
sich in ein Leintuch hüllt. Dagegen macht der auf dem Stuhle Sitzende alle zur
Deklamation nötigen Händebewegungen. Er geht sogar noch weiter, nimmt dem
Deklamierenden die Dose aus der Tasche, gibt ihm eine Prise, wischt ihm den
Schweiß von der Stirne oder Tränen aus den Augen u.s.w. Eine gewandte und
lustige Darstellung gewährt den Zusehern viel Unterhaltung.
10.) Die Menagerie.
Zu diesem Spiel sind zwei Zimmer nötig, eines für die Spielenden, ein anderes
für die Menagerie. Der Inhaber der Menagerie steht vor der Tür und macht unter
allerlei Scherzen bekannt, welche Tiere zu sehen sind, und ladet zum Besuche der
Menagerie ein. Eine Person nach der andern wir eingelassen. Der Inhaber, welcher
sorgfältig hinter jedem Eintretenden die Tür verschließt, führt denselben an
einen Tisch, auf welchem ein mit einem Tuch verhängter Spiegel steht. Indem er
das Tuch entfernt, spricht er: „Sie haben ein Rhinozeros zu sehen gewünscht,
hier ist es!“ Nachdem alle in die Menagerie eingetreten sind, ist das Spiel
zuende.
11.) Mit Gunst, Herr Hans!
Der Herr Hans, der einen Spaß vertragen kann oder dies lernen soll, setzt sich
auf einen Stuhl. Ein Kind nach dem andern tritt vor und bringt an seinem Körper
irgend eine Veränderung vor, die sich Herr Hans gefallen lassen muss. Es wird
ihm eine Hand oder ein Fuß, oder beide, in wagrechte Lage emporgehoben u.ä.
Ein pfiffiger Kamerad macht den Vormund des Herrn Hans und achtet auf dessen
Rechte. Er beantwortet die Fragen, die an den Hans gestellt werden, in dessen
Namen. Jede Frage und jede gegebene Antwort muss mit den Worten: „Mi Gunst!“
beginnen und endigen.
So dürfte das Gespräch in folgender Weise geführt werden, einer der
Spielkameraden fragt: „Mit Gunst, Herr Hans ist es erlaubt, zu Herrn Hans zu
gehen? Mit Gunst!“ Der Vormund antwortet: „Mit Gunst, vier Schritte, mit
Gunst!“ Frage: „Mit Gunst, Herr Hans, ist es erlaubt, dem Herrn Hans eine
Ehre anzutun? Mit Gunst!“ Antwort: „Mit Gunst, wenn’s beliebt, mit
Gunst!“ Nun erst darf er hinzutreten und an dem ‚Herrn Hans seine Absicht
ausführen. Wer die gegebene Erlaubnis auch nur um ein Weniges überschreitet,
oder zu Anfang oder Ende seiner Rede da „mit Gunst!“ weglässt, muss den
Herrn Hans ablösen.
12.) Mit Erlaubnis, Herr Nachbar!
Die Spielenden bilden einen Kreis. Ein Mitglied der Gesellschaft nach dem andern
kneift seinen Nachbar zur Rechten mit dem Daumen und Zeigefinger zuerst in das
Kinn, dann in Nase und Wangen und spricht dabei nichts weiter, als: „Mit
Erlaubnis, Herr Nachbar! (Frau Nachbarin!“
Einzelne aus der Gesellschaft haben sich vorher verabredet und mit einem
gebrannten Korke sich die Finger geschwärzt, so dass sie ihren Nachbarn, zum
Ergötzen aller übrigen, schwarze Flecken ins Gesicht machen. Die Unterhaltung
wird sich steigern, wenn diejenige Person, die vorher andere anschwärzte, auf
gleiche Weise von jemand gezeichnet wir. Es lacht dann jeder der Geschwärzten
über den andern, die übrigen aber deshalb, weil beide gefoppt sind, ohne es zu
merken.
13.) Der Kaufmann von Amsterdam.
Die Spielenden sitzen in einem Kreis auf Stühlen. Einer sagt zu seinem Nachbar:
„Hollaho!“ Darauf fragt dieser: „Wer ist da?“ Der erste entgegnet:
„Der Kaufmann von Amsterdam.“ Darauf der zweite: “Was hat er
mitgebracht?“ Während nun der erste antwortet: Einen Fächer“ – hebt er
seine linke Hand empor und bewegt dieselbe wie einen Fächer hin und her. Darauf
wendet sich in derselben Weise der zweite zum dritten und so fort rings im
Kreis, bis alle die fächernde Bewegung mit der linken Hand ausführen.
Dann machen dieselben Fragen den Rundgang im Kreis der Spielenden, nur dass
geantwortet wird: „Zwei Fächer“ – und nun auch die rechte Hand dieselbe
Bewegung ausführt, wie die linke.
Beim dritten Rundgang des Gespräches wird geantwortet: „Drei Fächer“ und
die Mitspielenden heben der Reihe nach das linke Bein empor und führen damit
eine schaukelnde Bewegung aus, während sie die frühere Händebewegung
beibehalten.
Beim vierten Mal erfolgt auf die Antwort: “Vier Fächer“ dieselbe Bewegung
mit dem rechten Bein.
Beim fünften Durchgang endlich wird geantwortet: „Fünf Fächer“ und
derjenige, der jedes Mal die Antwort gibt, wechselt mit Aufstehen vom Stuhle und
Niedersetzen mit Beinheben, während die Hände die zuerst angegebene Bewegung
fortsetzen.
Dieses Spiel wirkt sehr erheiternd und ist als angenehme Erholung nach einem
anstrengenderen Spiele sehr zu empfehlen.
14.) Der Papiermüller.
Die Spielenden sitzen um einen Tisch. Einer beginnt das Spiel, indem er
mit dem Zeigefinger der rechten Hand zu klopfen beginnt und zu seinem Nachbar
rechter Hand spricht: Hollaho! Was macht er? – Antwort: Papier! – Frage: Wie
macht er’s? Antwort: So! – Dabei setzt er das erste Klopfen fort. Der zweite
beginnt ebenfalls zu klopfen spricht dasselbe zum dritten u.s.w. im Kreis, bis
alle das Klopfen ausführen. Niemand darf früher pochen, als bis er vom Nachbar
angesprochen wird, aber auch nicht wieder aufhören.
Beim zweiten Rundgang des Gespräches geschieht das Pochen mit beiden
Zeigefingern; beim dritten Mal mit dem Zeigefinger der einen Hand und der Handfläche
der anderen; beim vierten Mal mit den Handflächen beider Hände; beim Fünften
Mal mit dem Ellbogen der einen Hand und der Handfläche der andern; beim
sechsten Mal mit beiden Ellbogen. Beim siebenten Mal tritt das Stampfen mit
einem Fuße und endlich beim achten Mal mit beiden Füßen hinzu.
Das Spiel soll das Stampfen in der Papiermühle nachahmen; es ist also
notwendig, dass der Niederschlag im Takt geschieht.
15.) Der Engländer in der Weltausstellung.
Wer den Engländer vorstellen soll, setzt einen Hut auf und hüllt sich so in
einen Mantel ein, dass der Kragen des letzteren über die Krämpe des Hutes
geht. Er fasst nun die Krämpe samt dem darüber liegenden Kragen und hebt so
den Hut mit dem Mantel von Zeit zu Zeit in die Höhe. Die Gesellschaft setzt
sich so im Kreis, dass der auf eine Wand fallende Schatten des Engländers gut
beobachtet werden kann. Durch das Aufheben des Mantels mit dem Hut gewinnt es
den Anschein, als wolle der Engländer in die Höhe steigen, was sehr amüsant
ist.
16.) Bernhard Beno Brauns, bürgerl. Braunbier-Bräuers bei Branau berühmte
Bierhymne.
Biedere brave Bierbräuerbursche bereiten beständig bitteres, braunes
bairisches Bier, bekanntlich besonders billiges Bedürfnis brüderlich behaglich
beisammen bleibender bürgerlicher bairischer Biertrinker. Bierfeindlich betörte
Bachusbrüder behaupten bisweilen bestimmt, Bier beherrsche Baiern, berausche
bald, befriedige bloß besoffene Bauern, bereite böses Blut, begründe breite Bäuche,
befördere blinden Blödsinn, breche bedauerlichen Begriffen bodenlose Bahn:
begeistert Bachus besser? Bevor begründete Beweise besseres bewähren,
bleibt’s beim Besseren! Bleibt bairisches Bier bei braunem Becherblinken,
bleibt bairisches Blut bei braunem Bier!
17.) Eine Rechenkunst.
Mit Hilfe der nachstehenden Formel kann jeder aus dem Endresultat Tag und Monat
der Geburt eines andern genau angeben:
Geburtstag x 2
+ 5
x 5
+ Monatszahl
- 25
Franz
spricht zu seinem Freund: „Nimm deinen Geburtstag, multipliziere die Zahl mit
2; gib 5 dazu; nimm, was du erhalten hast, 5mal; zähle die Monatszahl dazu;
nenne mir nun, was herausgekommen ist!“ Karl, welcher diese Angaben im Kopf
ausgeführt hat, nennt die Zahl 15. Franz nimmt nun im Stillen von dieser Zahl
25 weg und erhält 125 d. i. 12. Mai. Er spricht nun zu Karl: „ Du bist am 12.
Mai geboren.“
Diese Verfahren stimmt jedoch nur für die Monate Januar bis September. Für die
letzten drei Monate ist noch ein Kleines zu merken: Es sind außer den bereits
subtrahierten 25 noch weitere 10 abzuziehen, um den Geburtstag zu erhalten. Für
die Monatszahl ist nur die Einerstelle Kennzeichen und es ist dann, wenn diese
0, 1 oder 2 hat, zu ergänzen, dass dies den 10., 11. oder 12. Monat bedeutet.
Hätte Karl z. B. die Zahl 115 genannt, so erhält Franz nach Abzug von 25 die
Zahl 90. Da diese Zahl an der Einerstelle 0 hat, so weiß Franz sofort, dass
dies der Oktober sein muss. Er zieht also noch 10 ab und erhält 80, d. i. 8.
Oktober.
Gesetzt den Fall, Karl hätte die Zahl 197 genannt. Franz nimmt 25 weg und erhält
172. Aus der Einerstelle 2 erkennt er sofort, dass es sich hier um den 2. Oder
12. Monat d. i. um den Februar oder Dezember handelt. Er stellt nun die Frage:
„Ist’s einer der letzten Monate des Jahres?“ Sagt Karl: „Nein“, so ist
es der 17. Februar. Antwortet Karl mit: „Ja“, dann muss es der Dezember
sein. Er zieht von den 172 noch weitere 10 ab und erhält die Zahl 162, aus
welcher er leicht den 16. Dezember findet.
18. Wortscherze.
Wörter, welche vor- und rückwärts gelesen eine Bedeutung haben.
Eis, Reh, Sal, Eva, Rum, Seil, Reih‘, Reiz, Sarg, Beil, Rebe, Reue, Emma,
Esel, Rehe, Imme, Iser, Bart, Gros, Egel, heil, grob, Bank, Neger, Leben, Esche,
Gitter, schicken, Amor, Lage, Lager, Anis, Eris, Lodi.
Wörter, welche vor und rückwärts gelesen gleichlauten.
Ehe, nun, Uhu, rar, oho!, aha!, Elle, Ebe, Esse, Egge, Anna, Otto, stets, neben,
Madam, nennen, Renner, Neffen, necken, Rentner, Reliefpfeiler.
Ein lateinischer Satz, der vor- und rückwärts gelesen gleich lautet.
Otto tenet mappam, madidam mappam tenet Otto.
(Übersetzung:
Otto hält eine Mappe, eine volle Mappe hält Otto.)
Sauerkrautlatein.
1. Supaser.
(Supp‘ aß er.)
2.
Sivin etsi.
(Sieh, wie näht sie!)
3.
Hemder mel.
(Hemdärmel)
4.
Derbot ista.
(Der Bot‘ ist da.)
5.
Terra patsi.
(Der Rab‘ bad’t si.)
6.
Varge stern verum vax.
(War gestern wer um Wachs?)
7.
Alaser, Siasmus.
(Aal aß er, sie aß Mus.)
8.
Erasmus, Alasi.
(Er aß Mus, Aal aß sie.)
9.
Di curante bissifil.
(Die Kuh rannte, bis sie fiel.)
10.
Si legendarum indicasse, da mittes dicant se sta tuisse.
(Sie legen darum in die Tasse, damit es die ganze Sadt wisse)
11.
Dida mensa gens niger ne da si libendi cavet asse.
(Die Damen sagen’s nie gerne, dass sie lieben die Kaffeetasse.)
12.
Ave tera nisa alter aol dat ave teri ne risa vi doctor.
(A Beteran is a alter Soldat, a Beterinär is a Viehdoktor.)
Chinesisch.
1.
Belo Gene Betro Gene Stiefel Tern.
(Belogene betrogene Stiefeltern.)
2.
Enter Peter Stiefen Kel.
(Enterbeter Stiefenkel.)
3.
O Ben Bemel Deter Bal Gen Treter.
(Oben bemeldeter Balgentreter.)
4.
Oster Ben Oster Ben Oneglau Ben Isdes Mens Chenverder Ben.
(O sterben, o sterben, ohne Glauben sterben, ist des Menschen Verderben.?